Es heißt nicht 2. Begegnung, weil es eigentlich schon die 3. Begegnung mit Tristram Shandy ist. Laurence Sterne schreibt im Vorwort (viel mehr habe ich in dem Buch auch nicht gelesen 🙂 )
“ schreibe ich sie doch in einem abgelegenen Haus (der Satz wurde gekürzt), allwo ich in dem unerschütterlichen Bemühen lebe, wider die Gebrechlichkeiten schlechter Gesundheit und anderer Übelstände des Lebens mit Frohsinn zu fechten; indem ich die feste Überzeugung hege, dass es, so oft der Mensch lächelt,- und um so mehr, wenn er lacht, dieses Bruchstück von Dasein bereichert.“
Das mit dem Lachen ist ihm anscheinend gelungen, denn er wird in Monika Rincks Buch „Risiko und Idiotie“ im Kapitel über das Komische zitiert. (1. Begegnung)
Die 3. Begegnung hat mich jetzt echt überrascht, denn ich habe ihn in dem von mir geschätzten Buch über Handzeichnung von Koschatzky gefunden. 100 Mal habe ich die Linie betrachtet, ohne je den Text darunter gelesen zu haben. Jetzt habe ich sie umso lieber. (Mit Klick aufs Foto wird es größer und man kann den Text lesen)
Ich denke, dass das „Liebhaben“ auch eine Rolle beim Zitieren von Texten spielt. Wie oft werden Bruchstücke des Gesagten von Politikern aus dem Zusammenhang gerissen mit einem aus hunderten von Schnappschüssen ausgesuchten Foto versehen und zu einem ätzend spöttichen Artikel zusammengebosselt. Alles , was sie sagen und wie sie jemals schauen, kann gegen sie verwendet werden, wenn der Schreiber ihnen eins auswischen will.
Da ist mir der Sterne doch lieber, der ein Lächeln auf des Lesers Lippen zaubern will.
2
Blinkyblanky's Blog 
Ja, richtig zitieren ist schwieriger als wir denken.
Danke für den Spazierstock!
Und für das Lächeln in meinem Gesicht!
ja da gibt es tolle Diagramme in dem Buch… auch noch mehr, scheinbar logisch den Erzählfluss bezaubernd…
und ich dachte auch die Tage, ob ich mir das Buch von Werner Hofmann kaufen soll: Die Schönheit ist eine Linie – es heißt, das sei sehr gut….