Sprichwort

Spinne am Abend- erquickend und labend- so heißt das Sprichwort und doch hatte ich das Gefühl, dass diese große Spinne, die nachts in der Küche auf dem Boden saß, nichts Gutes verheißt. Dann: „sei nicht so albern abergläubig“ und ich habe sie tot getreten mit schlechtem Gewissen.  Ich graule mich so vor großen Spinnen, sicher weil ich in der Schule das Buch von Gotthelf: „die schwarze Spinne “ lesen musste.

Jetzt frage ich mich, ob sich dieses Gefühl, Pech zu haben, nicht eingestellt hätte, wenn ich versucht hätte, sie lebend nach draußen zu bugsieren, was ich normalerweise mit Spinnen mache, oder ob einfach ihre Anwesenheit zu dieser Achtsamkeit auf Fehlleistungen geführt hat. Nur als Beispiel: ich werfe ein Stück Papier in einen Korb und es fällt daneben. Vielleicht sollte ich mehr auf die Sachen achten, die nicht daneben gehen. Zum Beispiel, dass mir gerade durch die Schreiberei eingefallen ist, die Penicillintablette noch zu nehmen, die man mir wegen einer Blasenentzündung verschrieben hat.

Pech und Glück im Wechsel ist ja eigentlich normal, also versuche ich die Spinne zu vergessen. Vielleicht sind es auch die vielen schmerzhaften Nachrichten, die einen gewissen Pessimismus und ein Versagensgefühl unterstützen. Was gut wäre: mal ins Atelier gehen und ein echt geniales Bild malen.

Ein Kommentar zu „Sprichwort

  1. Die arme Spinne. Was kann sie für unsern Aberglauben?, geht es mir durch den Kopf. So Gedanken, wie du sie da beschrebst, kenne ich bestens. Selbstgestricktes Pech – und ich behaupte mal, davon gibts mehr als wir glauben.
    Viel Spaß beim Malen deines genialen Bildes.
    Die Dinge um ihrer Selbst willen tun?

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